Schloss Salder
Ein Zeitzeuge der Region Salzgitters
Sie wandern gern oder unternehmen des Öfteren Fahrradtouren und benötigen eine Anregung für die nächste Tour?
Wie wäre es mit einer Tour durch Salzgitter bei der Sie die Denkmäler der Region näher erkunden?
Dann besichtigen Sie doch eine der Sehenswürdigkeiten von Salzgitter, das Schloss in Salzgitter-Salder.
Die Stadt Salzgitter besitzt eine Vielzahl von Denkmälern, die sehr verschiedene Charaktere aufweisen. Eines davon ist das Schloss in Salzgitter-Salder, welches zweifellos ein Denkmal ist, da es von über 400 Jahren regionaler Geschichte Zeugnis ablegt und ein durchaus historisch bedeutsames Gebäude der Stadt Salzgitter ist.
Die Schlossfassade im Stil der Renaissance sowie die Parkanlage sind in Salzgitter einmalig. Seit 1962 befindet sich in dem Schloss das Städtische Museum der Stadt Salzgitter, in dem heutzutage neben regionalen Dauerausstellungen auch Sonderausstellungen besichtigt werden können. Solche Ausstellungen sind es, die dazu beitragen, dass das Schloss eine der Sehenswürdigkeiten Salzgitters und ein Touristenziel der Region und des Landes Niedersachsen geworden ist.
Das integrierte Café ist ideal um eine kleine Pause einzulegen oder um sich nach dem Erkunden des Schlosses, des Parks oder der Ausstellungen zu stärken.
Also schauen doch auch Sie mal vorbei!
Entstehungsgeschichte des Schlosses
Ursprünglich gehörte das Grundstück, auf dem sich seit 1608 das Schloss befindet, einer der mächtigsten und reichsten Adelsfamilien in Niedersachsen, der Familie von Saldern.
Den Höhepunkt ihrer Macht und ihres Ansehens erreichte die Familie von Saldern im Mittelalter. Aufgrund des hohen Ansehens der Familie hatten die von Saldern ein sehr selbstbewusstes Auftreten und fühlten sich wegen ihres Adeltitels beinahe gleichberechtigt mit den Herzögen von Braunschweig.
Ab dem 16. Jahrhundert verloren die von Saldern zunehmend an territorialem Besitztum und daraus resultierend ebenfalls an Macht. Es folgte ein enormer Vermögensverlust. So verlor die Adelsfamilie die Gunst und das Ansehen der Fürstenbischöfe von Hildesheim und wurde zunehmend von aufstrebenden Räten unter Druck gesetzt, da diese sich neben den von Saldern ebenfalls Lehen verschafften.
Zudem gab es Konflikte zwischen den Herzögen von Braunschweig und der Familie.
1608 musste das "Stammgut Saldern" schließlich aufgrund von Familienschulden verpfändet werden.
Der braunschweigische Geheimrat und Obrist David Sachse war es, der auf dem Grundstück letztendlich das Schloss erbauen ließ.
Funktion und Nutzung des Schlosses
Das Schloss ist seit der Erbauung vor über 400 Jahren sehr unterschiedlich genutzt worden und .
Im Folgenden werden nur die Eigentümer David Sachse, der Erbprinz August Wilhelm, Herzog Karl I. und die Stadt Salzgitter näher erläutert.
Unter dem Erbauer David Sachse diente das Schloss nur als Jagd- und Sommerresidenz. Es hatte lediglich eine Repräsentationsfunktion inne und sollte Sachses Wohlstand und dessen gesellschaftlichen Einfluss darstellen.
Der Schlosskomplex, der von einem Wassergraben umgeben war, verfügte trotz allem über wirtschaftliche Nebengebäude.
Unter dem Erbprinzen August Wilhelm kam es zu einer vollständigen Restaurierung des Anwesens, um eine noch repräsentativere Wirkung des Schlosses zu erreichen. Schäden, die während des dreißigjährigen Krieges entstanden waren, da das Schloss Soldaten als Unterkunft gedient hatte, sollten beispielsweise beseitigt werden.
Die gesamte Hauptfront des Schlossgebäudes mitsamt dem Eingang ist renoviert und ausgebaut worden. Zudem ließ August Wilhelm den kompletten Hof ausbauen.
Der Hof wurde zweigeteilt und umfasste nun auch einen Wirtschaftshof in dem sich ein Brauhaus, ein Backhaus und ein Pferde- und Schafstall befanden.
Die folgende Abbildung zeigt, wie das Schloss im Besitz von August Wilhelm 1730 ausgesehen hat.
Nach dem Tod August Wilhelms 1731 kam es gewissermaßen zu einem Funktionswandel des Schlosses.
1740 kaufte Herzog Karl I. von Wilhelms dritter Ehefrau das Nutzungsrecht des Hofes ab und wandelte das Anwesen in eine herzogliche Domäne.
So hatte das Schloss ab diesem Zeitpunkt nicht mehr die Funktion einer Sommerresidenz oder eines Jagdschlosses, es wurde von nun an unter dem landwirtschaftlichen Aspekt genutzt.
Aufgrund dieses Funktionswandels ist das Schloss mitsamt der Nebengebäude verändert worden. Der zweigeteilte Hof (siehe Abbildung links) wurde abgeschafft, um den Hof zukünftig besser für den landwirtschaftlichen Betrieb nutzen zu können.
Innerhalb der folgenden Jahre wurde die Domäne Salder zu einem Eigenbetrieb, der neben dem landwirtschaftlichen Betrieb auch Viehzucht betrieben hat.
Die landwirtschaftliche Intensivierung erreichte die Domäne um 1900.
Seit 1954 befindet sich das Schloss in dem Besitz der Stadt Salzgitter und ist 1964 als öffentliches Museum eingeweiht worden. Aufgrund von Sanierungsarbeiten konnte das Museum jedoch erst 1981 der Öffentlichkeit übergeben werden.
Seitdem finden dort neben den Dauer- und Sonderausstellungen auch Konzerte und Vorträge statt. Ebenfalls wird jährlich ein Museumsfest im Innenhof des Schlosskomplexes veranstalten, das stets gute Besucherzahlen bilanzieren konnte.
Sollte ich Ihr Interesse geweckt und Sie neugierig gemacht haben, dann kommen Sie doch mal vorbei und besichtigen das Schloss Salder!