Der Pfalzbezirk Goslar
Die Stiftsirche St. Simon und Judas


Goslar
Heute steht im Pfalzbezirk der Stadt, in direkter Nähe zur Kaiserpfalz der so genannte Goslarer Dom.
Um 1050 wurde dort die Stiftskirche St. Simon und Judas zeitgleich mit dem Neubau der Kaiserpfalz errichtet.
Die Stiftskirche selbst wurde 1819 nach Jahrhunderte langem Wechsel von Verfall und Renovierung abgerissen,
einzig bis heute übrig geblieben ist die Domvorhalle.



Die Domvorhalle befindet sich direkt neben dem Parkplatz vor der Kaiserpfalz.
Auf dem Parkplatz selbst wurden die Umrisse der einstigen Großkirche durch Markierungen gekennzeichnet.


Ein interessantes Ausflugsziel für Groß und Klein!


Der Pfalzbezirk, insbesondere die Kaiserpfalz stellt eins der herausragendsten touristischen Attraktionen der Stadt Goslar dar,
er, sowie die Goslarer Altstadt und dem Goslarer Bergwerk Rammelsberg gehören seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Das Kaiserhaus bietet tägliche Führungen an,
in welchen man nicht nur über die Geschichte der Kaiserpfalz informiert wird,
sondern ebenso über die Stiftskirche St. Simon und Judas und die Ulrichkapelle.
Als Ausflugsziel ist die Stadt Goslar, insbesondere der Pfalzbezirk Ideal.
Man erreicht von dort aus auch zu Fuß sehr schnell die Goslarer Altstadt,
diese bietet in sich ebenso andere Sehenswürdigkeiten.
Für Kinder ist es durch die natürliche Umgebung ein ebenso attraktives Ausflugsziel,
während Eltern die Geschichte Goslars erkunden,
können Kinder beispielsweise die auf dem Parkplatz der Kaiserpfalz befindlichen Markierungen
der abgerissenen Stiftskirche St. Simon und Judas "nachlaufen" und somit herausfinden wie groß die einstige Kirche war.
In den Dörfern in der Nähe Goslars befinden sich ebenso einige sehr interessanten Denkmäler,
so beispielsweise das Schloss und die Bockwindmühle in Liebenburg.
Diese Denkmäler könnten Sie beispielsweise in eine Fahrradtour im Landkreis Goslar einbinden.





Geschichtlicher Hintergrund

Im Jahr 922 wurde Goslar gegründet, schon kurze Zeit später war es eine der wichtigsten Herrschaftsorte des heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Die Stadt hatte zu der Zeit rund 5000 Einwohner und bildete somit eine mittelalterliche Großstadt. Im 11. Jahrhundert wurde in Goslar eine Großkirche erbaut, welche schon bald zum Prototypen für mitelalterliche Großkirchen wurde. Die Stiftskirche St. Simon und Judas nahm nahezu die gesamte Länge des heutigen Parkplatzes ein, um sich ein Bild davon zu machen.Der Bauherr Heinrich III., war unter anderem römisch-deutscher König. Er veranlasste, dass nach seinem Tod sein Herz in dieser Kirche verwahrt wurde. Dies zeigt welch große Bedeutung diese Kirche zur Zeit kurz nach ihrem Bau gehabt haben muss. Die Funktion von Kirchen in dieser Zeit weicht stark von der in der heutigen Zeit ab. Kirchen waren mehr in den Staat eingebunden, sie hatten Aufgaben wie zum Beispiel das Richteramt, Ausbildungsstätte für Bischöfe und Reichsverwaltung. Desweiteren waren sie ein bevorzugtes Mittel der Selbstdarstellung. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass die Kirchen zu dieser Zeit finanziell "auf sich selbst gestellt" waren, das heißt, dass sie nicht vom Staat unterstützt wurden. So verlor die Kirche im Laufe der Jahre immer mehr ihre herausragende Rolle, es kam zum Verfall des Gebäudes, welcher jedoch immer wieder repariert wurde, sofern Geld dafür vorhanden war. Im 19. Jahrhundert war die Kirche jedoch so sehr Zerfallen, dass sie von Holzstützen im Inneren abgestützt werden musste und es Lebensbedrohlich war diese zu betreten. So wurde sie 1819 verkauft und abgerissen. Einzig "übrig geblieben" ist die Domvorhalle, welche an die einstige Kirche erinnert. Ebenso die Kaiserpfalz war von Verfall und Renovierung geprägt, ihr großer Vorteil war, dass sie in ihrer Funktion wesentlich Vielseitiger war als die Kirche St. Simon und Judas, sodass sich Renovierungsarbeiten "lohnten".